Annegret R. F. Beyer

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Kunstverständnis

 

 

Als Konstruktivistin nähere ich mich in subtilen Semantikzyklen der Determination des bildlichen Objektes. Meine Weißbilder sind Konstruktionen. Sind Skulpturen die die Außenwelt spiegeln, überlagern, lösen bereits vorhandenes auf, was wiederum einen wesentlichen Teil des Gesamten ausmacht. Allen gemeinsam ist die Ausgangsschicht – durchgehend weiße Schrift auf weißem Grund. Unser Zeichensystem auflösend, einem schnellen Erfassen ausweichend, neuen Raum geben. Alles mit einem Blick erfassen zu wollen, liegt im Wesen unserer Gegenwart. Kann ich dem entgegen arbeiten? Wo findet die weiße Auflösung – pastos aufgetragen – ihren Widerhall?

 
Nahe Verwandte sind meine monochromen Bilder. Ich empfinde sie als ruhig, mit nahezu meditativem Charakter. Durch eine sensitive Farbauslotung und kaum sichtbaren Arbeitsspuren scheinen sie in einem Kontinuum zu schweben. Im krassen Gegensatz zu ihrem Erscheinungsbild liegt der Entstehungsprozess meiner Monochromien. Es ist ein gutes Gefühl auf den fertigen Bildern wieder Ruhe zu finden. Doch ganz so leicht hat es der Betrachter auch nicht. Wie bei den Weißbildern ist auch hier Licht als beweglicher Effekt Bestandteil und Herausforderung.

Notwendiges Gegengewicht sind für mich expressive Arbeitsphasen. Aus einem Konglomerat von Begegnungen, visuellen Erlebnissen sowie aus Grundelementen der Gefühlswelt bildet sich das Motiv. Spontan, rein gestisch entstehen Prozesse die nach Kirkeby: „irgendwo zwischen rein formalen Hilfsgeräten und einem inhaltlichen Motiv pendeln.“

Die Zeit als Kostbarkeit ist jedem im Bewusstsein. Eile und Hektik sind schnelle Antworten. Einhalt zu geben erfordert Bewusstsein um einen Mangel.
Einhalt zulassen, sich einlassen auf Neues braucht Zeit und schenkt uns zugleich Zeit.

 

 

 
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Stand: 29. November 2003